Zum Buch:
Der Journalist Dominik Ehrmann wird von einer Frau beauftragt ihren
Enkel Andreas Winter zu suchen, der vor 16 Jahren spurlos verschwunden
ist. Seine Spur führt Ehrmann in ein Klosterinternat, in das Andreas
Winter, nach dem tödlichen Unfall seiner Eltern, gekommen ist. Andreas
Onkel war in dem Internat zu jener Zeit Priester und nahm ihn zu sich.
Ehrmann findet heraus, dass es dort damals zu schweren sexuellen
Missbräuchen gekommen ist. Andreas kam später in eine psychiatrische
Klinik, in der er Michelle, ebenfalls ein Missbrauchsopfer, traf und von
wo beide geflohen sind.
Meine Meinung:
Die Thematik des Buches,
Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, ist brisant und die
beschriebenen Fälle waren manchmal schwer auszuhalten. Die erste Hälfte
des Buches war auch sehr spannend, aber leider störten mich in der
zweiten Hälfte viele Handlungen, die nicht zum eigentlichen Thema
gehörten. Sie lenkten immer wieder vom Hauptthema ab und unterbrachen
die Dramatik.
Die Hauptprotagonisten Andreas und Michelle haben
trotz der schweren Missbräuche ihr Leben danach etwas zu gut gemeistert,
da hätte ich mir mehr Gefühlstiefe gewünscht. Hervorheben muss ich aber
den Schreibstil des Autors, das Buch ließ sich sehr leicht und flüssig
lesen, manchmal konnte ich gar nicht mehr aufhören. Ein aufrüttelnder
Thriller, der mir ohne die Rahmenhandlungen und ohne den Reichtum
einiger Protagonisten, die sich mit Geld alles kaufen konnten, besser
gefallen hätte.
Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.
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