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Samstag, 24. August 2013

"Fuck you, Kita" von Anna & Daniel Wiedemann

Zum Buch:
Bild hochladenIn ihrem Buch Fuck you, Kita beschreiben Anna und Daniel ihre Suche nach einem Kitaplatz in Berlin für ihren Sohn Gustav. Anna soll erst in sechs Monaten wieder in ihren Beruf als Lehrerin zurückkehren, bekommt dann aber die Möglichkeit früher zu arbeiten, so muss schnell ein Kitaplatz her. Das ist nicht so einfach, obwohl sie in vielen Kindergärten auf der Warteliste stehen. Selbst in einem chinesischen Kindergarten versuchen Anna und Daniel ihr Glück, aber wieder nichts. Sie hören von anderen Eltern die unglaublichsten Geschichten im Kampf um einen Platz für ihr Kind. „Geld spenden“, sich für einen Kindergarten mit „Kuchenbacken“ oder „Handwerkerdiensten“ einsetzen und Ähnlichem. Dann haben sie doch Glück und bekommen endlich ihren ersehnten Platz für Gustav. Anna und Daniel beschreiben die Eingewöhnungsphase ihres Sohnes, die Probleme bei Krankheiten, ihren Alltag im Kindergarten und Zuhause.


Meine Meinung:
Mir hat das Buch von Anna und Daniel sehr gut gefallen. Über jedem der Kapitel steht wer von ihnen es geschrieben hat. Der Schreibstil der beiden lässt sich schön fließend lesen, lädt aber auch an manchen Stellen zum Schmunzeln ein. Richtig zufrieden mit der Wahl ihres Kindergartens scheinen sie auch nicht immer zu sein, aber Traumkindergärten gibt es wohl nur im Film. Doch sie beschreiben nicht nur das Geschehen in der Kita ihres Sohnes, sondern auch ihren Alltag mit einem kleinen Kind. Von kleinen alltäglichen Dingen im Umgang mit einem Kleinkind, aber auch von Krankheiten und der Sorge, wer bleibt jetzt mit dem Kind zu Hause; was für arbeitende Eltern nicht immer leicht zu handhaben ist. Diese Beschreibungen des Alltags außerhalb der Kita haben mir auch sehr gut gefallen. Sie zeigen, dass sich nicht alles mit einem Kleinkind planen lässt, so läuft auch bei Anna und Daniel so einiges schief. Ich würde das Buch aber nicht in die Kategorie Sachbuch einordnen. Für mich ist es eine Mischung zwischen ernster aber auch amüsanter Beschreibung vom Leben eines Elternpaares mit einem Kleinkind.

Ich würde dem Buch 4 von 5 Sternen geben.

Sonntag, 18. August 2013

43 Gründe, warum es aus ist Daniel Handler Maria Kalman

Zum Buch:

Minerva, auch Min genannt, hat alle Sachen, die sie an ihren Exfreund Ed erinnern in einen Karton gepackt. Sie will ihn Ed vor die Tür stellen, denn zwischen den beiden ist es aus. Zu jedem Gegenstand, der sich in dem Karton befindet, hat Min seine Geschichte beschrieben. Angefangen hat es mit beiden auf der Geburtstagsparty von Min´s bestem Freund Al, wo sich beide durch Zufall begegnet sind. Min und Ed sind eigentlich vollkommen unterschiedliche Menschen. Min, die später einmal Regisseurin werden möchte und mindestens einmal die Woche ins Kino geht und Ed, der Star und Co-Kapitän seines Basketballteams. Aber dann wird aus ihnen trotzdem ein Paar. Jeder Gegenstand, der irgendetwas mit den beiden zu tun hat, hat Min jetzt in einen Karton gepackt. Insgesamt 43 Sachen hat sie gesammelt und die Geschichte zu jedem dieser Gegenstände geschrieben. Eigentlich ist das Buch ein einziger Abschiedsbrief an Ed.
 Jeder der 43 Gegenstände von denen Min erzählt sind vor jeder Geschichte wunderschön in dem Buch illustriert.  Die einzelnen Erzählungen zu den Gegenständen waren mir an manchen Stellen etwas zu kompliziert und auch die Hinweise auf irgendwelche alten Filme, die dem Verhalten oder der Situation ähnlich sind, hätte der Autor vielleicht weglassen sollen. Das Buch ist ein Jugendbuch und ich glaube nicht, dass Jugendliche sich für alte Filme interessieren,  sogar für mich als Erwachsener  wirkten  sie irgendwie nur störend.  Da nur Min die Geschichten aus ihrer Sicht erzählt, ist das Buch meiner Meinung nach auch nur etwas für Mädchen.  Es ist etwas schade, dass man so nicht wirklich Ed´s Meinung zu der Beziehung der beiden erfährt. Die Illustrationen fand ich wirklich sehr schön, sie geben dem Buch das gewisse Extra. Für mich ließ es sich nicht ganz so flüssig lesen, wie ich mir das von einem Jugendbuch vorgestellt habe. 
Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.

Montag, 5. August 2013

Ich und Monsieur Roger Marie-Renée Lavoie

 
Zum Buch: 
Die achtjährige Helene nennt sich Joe und gibt sich als zehn aus, um morgens Zeitungen austragen zu können. Sie möchte damit ihre Mutter unterstützen, die es sehr schwer hat. Helene hat noch drei Schwestern und einen Vater, der trinkt. Als ein neuer Nachbar ins Nebenhaus einzieht, versteht Helene sich nicht sonderlich gut mit ihm. Er ist 80 Jahre alt, nennt sich Monsieur Roger und flucht gerne. Dies ändert sich aber, als Monsieur Roger Helene vor einer Vergewaltigung rettet. Beide kommen sich langsam näher und bald ist Monsieur Roger aus Helenes Leben nicht mehr wegzudenken. Nach der versuchten Vergewaltigung traut sich Helene kaum noch aus dem Haus und so begleitet ihr Vater sie einige Male auf ihren Zeitungstouren. Bis sie auch dies nicht mehr schafft. Aber Helene ist mutig genug, sich einen neuen Job zu suchen.

Meine Meinung:
Am Anfang hatte ich mit dem Schreibstil einige Schwierigkeiten. Das Buch ist aus der Sicht Helenes geschrieben und für eine am Anfang Achtjährige waren mir manche Ausdrücke zu derb und zu erwachsen. Auch lässt sich der Roman an vielen Stellen nicht ganz flüssig lesen. Trotzdem gefielen mir die Charaktere der Personen und die zum Teil etwas groben und hitzigen Dialoge gut. Monsieur Roger war am Anfang des Romans eher unsympathisch und grantig, was sich aber im Laufe der Geschichte ändert. Helene, die am Anfang etwas zu clever für ihr Alter wirkte, wächst einem richtig ans Herz. Vor allem wie sie ihrer Mutter heimlich Geld in deren Geldbörse steckte, um ihr eine Freude zu machen. Auch das Verhältnis Helenes zu ihren Schwestern kommt wunderbar liebenswürdig rüber. Man kann sich gut in ihr Leben, mit allen Ängsten und Freuden, hineinversetzen. Ich und Monsieur Roger ist ein schöner und interessanter Roman, der mich gut unterhalten hat.
Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen.